Dass dein Dad vor 18 Jahren ‘n bisschen zu dämlich dazu war, den richtigen Namen (“Ozzie”) auf dein Geburtsdokument zu schreiben, führt heut’ noch in unregelmäßigen Abständen zu richtig fetten Streitereien am Esstisch, meistens dann, wenn deine Mum eh schon so richtig tired of shit ist. Hast gelernt, wegzuhören, wenn die beiden sich mal wieder an die Gurgel gehen, haust dir einfach deine pastell-pinken Beats Studio Buds in die Ohren und gehst ‘ne Runde laufen oder auf TikTok chillen, Hauptsache, du musst dir den Müll nicht geben, den sie sich um die Ohren hauen. Dein Dad könnte ‘n bisschen weniger hinter seiner Assistentin her sein und wenn deine Mum so ‘ne fucking große Feministin ist, soll sie sich weniger auf dem Vermögen und der Arbeit ihres Ehemannes ausruhen; bla bla, ist immer das selbe, aber das macht’s nen bisschen leichter so zu tun, als wär’s gar nicht mehr real. Aber sonst - ja, sonst ist alles immer ziemlich okay bei dir, und, kommt ja auch nicht oft vor, dass du einfach ausbrechen willst, vielleicht nur noch so einmal in der Woche, ganz selten auch zweimal. Und wenn man einfach darüber hinwegsieht, dass deine Familie ungefähr genauso heil ist wie so ‘ne schäbige Blumenvase, die man schon dreimal mit Kleber wieder zusammengepappt hat, ist dein Leben ja auch echt the fucking dream und man kann dich richtig darum beneiden. Dein Vater ist nämlich CEO von ‘nem richtig heftigen Musiklabel und du kannst (na ja, theoretisch) ständig mit irgendwelchen Stars chillen, für die du viel zu jung bist und die dir nicht weniger unauffällig auf den Arsch glotzen wie dein Dad seiner Assistentin - na ja, dann ziehst du jetzt eben nur noch krass weite Baggys an, damit’s nicht so weird ist und du dir kein Gedanken mehr um sowas machen musst, ist doch ‘n fairer Preis dafür, dass du privilegiert bist, sei gefälligst mal dankbar, Kind, und guck nicht immer so zickig, wie, das ist dein Gesicht? - na, dann lass’ es dir doch korrigieren, wenn Daddy so viel Geld hat, meine Güte.